
Beginne mit Weitwinkel: fliegende Tauben, Marktschirme, Kopfsteinpflaster, Stimmengewirr. Wechsle zum Normalobjektiv für Dialoge, Gesten, liebevolle Details an Ständen. Schließe mit Tele ab, fokussiere Blicke, Hände, grafische Schatten. Notiere, wie sich Geräusche anfühlen, welche Farben dominieren, und welche Gerüche dich anziehen. Diese sensorischen Anker erscheinen nicht im Bild, aber sie führen deine Entscheidungen. Am Ende hast du keine Sammlung einzelner Fotos, sondern eine kleine Erzählung über Bewegung, Begegnung und städtische Zärtlichkeiten.

Zeige mit Weitwinkel den weiten Spiegel, Stege, Wolkenzüge, Windfalten. Mit Normalobjektiv trittst du näher an nasse Steine, leises Gras, Fingerspuren im Holzgeländer. Das Tele findet Linien im Gegenhang, ein Boot im Fernlicht, Vogelschatten. Variiere Standpunkt und Blickhöhe, atme mit dem Wasser, höre auf Pausen. Dokumentiere Lichtwechsel, notiere Temperatur, auch Gerüche von Harz und feuchter Erde. So formst du aus Distanzen eine meditative Sequenz, in der jede Aufnahme atmet, ruht und die nächste behutsam vorbereitet.

Starte mit Weitwinkel für Umgebung: Tassenklirren, Schriftzüge, Spiegelungen. Mit Normalobjektiv entsteht Gesprächsnähe, Augenhöhe, warmes Licht auf Wangen. Das Tele reduziert auf Blicke, Hände, kleine Bewegungen zwischen Worten. Bitte um minimale Positionswechsel statt großer Posen. Lass Pausen zu, in denen dein Gegenüber vergisst, beobachtet zu werden. Notiere Lieblingsgetränk, Song aus der Jukebox, eine beiläufige Bemerkung. Diese Anhaltspunkte helfen, die Serie später stimmig zu editieren. Ergebnis: eine behutsame, respektvolle Annäherung, die Persönlichkeit ohne Effekte sichtbar macht.